Krämers Bienenwiese

Ein Insekt fliegt lilafarbene Blüten einer Pflanze an. Im Hintergrund ist grüner Farn zu sehen.

Bienen retten ist wichtig! Ihre Bestäubungsdienstleistung ist entscheidend für unser Ökosystem und sorgt insbesondere für reichhaltige Obst- und Tomatenernten. Nicht zu vergessen: Sie liefern natürlich auch den leckeren Honig!

Es gibt zahlreiche Projekte und Organisationen, die auf das Bienensterben aufmerksam machen und sich mit der Rettung der Bienen beschäftigen. Ein – wie ich als Hamburger Deern und St. Pauli-Fan meine – besonders schönes Projekt, das auf Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung setzt, ist das Bienen-Projekt des Kiezclubs. Im Rahmen des „Stadionbienen-Projekts“ hat der Verein zwei Bienenvölker am Millerntor angesiedelt, die mit dem Ewald-Bienenhonig den ersten Honig der Liga produzieren.

Aber heute soll es um die weniger prominenten Beispiele gehen, die ohne großes Marketing auskommen und dennoch einen enorm wichtigen Beitrag leisten. Wie Krämers Bienenwiese. Die Krämers, das sind Christian und seine Frau Anette, die in Hamburg Eimsbüttel zu Hause sind.

Anette und Christian Krämer
Anette und Christian Krämer

Landflucht der Insekten

Große Agrarflächen mit Monokulturen machen das Landleben für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten unattraktiv. Untersuchungen bestätigen, dass die Artenvielfalt in der Stadt daher mittlerweile größer ist als auf dem Land. Beste Voraussetzungen also, um in bester Stadtlage im Balkonkasten Blumen zu säen, die die emsigen Insekten anziehen sollten. So der Plan. Da das Haus wegen Sanierungsarbeiten aber eingerüstet war, wäre Bienen, Hummeln und Co der Weg zur „Wiese“ allerdings versperrt geblieben. Die Alternative: Der Garten von Muddern in Volksdorf. Kurz angefragt und Muddern war sofort begeistert von der Idee, den beiden ein paar Quadratmeter ihres Gartens zum Bepflanzen zu überlassen. Und die passende Fläche war auch schnell gefunden.

Optik ist nicht alles

Bei der Auswahl der Blumensaat, berichtet der Krämer, gab es dann einiges zu beachten: „Mischungen aus dem Baumarkt beinhalten häufig Samen, die in Deutschland gar nicht heimisch sind. Die Blumen sehen dann zwar sehr hübsch aus, werden von den Bienen aber im Zweifel links liegen gelassen.“

Es gibt zahlreiche Anbieter bienenfreundlicher Produkte am Markt. Am Ende haben sich die Krämers für die Bienenretter Manufaktur entschieden und dort eine Tüte mit einheimischer Blumensaat bestellt. Die große Tüte natürlich – wenn schon, denn schon. Reicht für hundert Quadratmeter und kommt mit niedlichem Schildchen und jeder Menge Infomaterial sowie einer Pflanzanleitung direkt ins Haus. Enthalten ist Saatgut für in Deutschland ansässige Pflanzen, teilweise sogar mehrjährige. Mittlerweile unterscheiden die Anbieter hier bereits nach Regionen wie Nordwest, Nordost usw., um regional optimale Bedingungen für die Insekten zu schaffen.

Weniger ist manchmal mehr

Anfang April 2019 wurde die ausgewählte Fläche in Mudderns Garten in Angriff genommen. „Beim umgraben habe ich dann nach zirka 20 Quadratmetern schlappgemacht. Das musste dann für den Anfang erstmal reichen.“

Damit sich alle Pflanzen – sowohl die kleineren als auch die spätblühenden – in ihrer ganzen Pracht entfalten können, ist es ratsam, die Samen etwas sparsamer zu verteilen. „Die ganze Tüte auf die Fläche war definitiv zu viel!“

Alle sind zufrieden

Das Projekt ist für alle ein großer Erfolg: „Wir haben das Wachstum unserer Wiese mit großer Freude beobachtet und sind sehr zufrieden mit den ‚Besucherzahlen‘. Es summt und brummt – wir werten das mal als Zeichen, dass sich die Bienen, Hummeln und weitere Insekten auf unserer Bienenwiese sehr wohl fühlen. Deswegen werden wir im nächsten Jahr die Fläche noch etwas vergrößern und auch noch eine für den Standort spezifische Nordost-Mischung aussähen. Diesmal allerdings sparsamer und besser verteilt. Als Schmankerl baue ich dann noch ein Bienenhotel. Dann haben die Kleinen es nicht so weit.“

Und auch Muddern Angelika freut sich über die Blumen und die Bienen und hält ihren Sohn und ihre Schwiegertochter mit Bildern auf dem Laufenden.

Schau doch mal in der Bildergalerie vorbei!

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