Urban Gardening Buch: Städtisches Gärtnern hat viele Gesichter!

Zugegeben, Urban Gardening ist kein neuer Trend: Städtisches Gärtnern und Landwirtschaft waren bis weit ins 20. Jahrhundert selbstverständlich, um die Stadtbevölkerung unabhängig von Bauern und langen Transportwegen mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. Mein Urban Gardening Buch „Urban Grünzeug – Städtisches Gärtnern in Hamburg“ betrachtet den Ursprung in New York, die weltweite Entwicklung und die Ausprägungen dieses alten, neuen Trends insbesondere in Hamburg.

Eine Frau in einem rosa Pullover steht vor einem Gewächshaus und hält ein Urban Gardening Buch in den Händen. Das Buch trägt den Titel "Urban Grünzeug – Städtisches Gärtnern in Hamburg" von der Autorin Yasmin Maddi.

Es gibt Sachen, die waren früher schon gut…

Urban Gardening ist also nichts Neues, aber immer noch gut – insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und das Artensterben in urbanen Räumen: Gärtnern in der Stadt ist gut fürs Mikroklima und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die Auswirkungen extremer Wetterereignisse abzumildern. Wo früher versiegelte Flächen das Stadtbild bestimmten, entstehen grüne Ausgleichflächen: Immer mehr Flachdächer, Fassaden, Parkdecks, Hinterhöfe etc. bieten zahlreichen Pflanzen, Insekten, Vögeln und Kleintieren neuen Lebensraum. Damit trägt Urban Gardening sowohl zu einer grünen Stadtentwicklung als auch zur Artenvielfalt bei.

Gleichzeitig schafft städtisches Gärtnern bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Statt exotische Früchte einzufliegen oder Erdbeeren, Himbeeren und Co. auch außerhalb der Saison zu konsumieren, geht der Trend zu regionalen und saisonalen Produkten. Auf diese Weise gewinnt nicht nur die Natur, sondern auch die lokale Landwirtschaft und der regionale Handel.

Nicht zuletzt fördert Urban Gardening die Gemeinschaft: Zahlreiche Projekte und Initiativen bringen Menschen in der sonst oft anonymen Großstadt zusammen, fördern kulturelle Vielfalt und geben wertvolles Wissen weiter.

Das sind viele gute Gründe, die mich dazu bewegt haben, mich in meinem Buch mit dem Thema Urban Gardening insbesondere in meiner Heimatstadt genauer auseinanderzusetzen.

Du möchtest mehr zum Urban Gardening in Hamburg und anderswo erfahren?
Schau in meinem Blog vorbei:

Kompostieren: nachhaltige Abfallverwertung im Garten
Krämers Bienenwiese
Pflanzkartoffeln oder Speisekartoffeln

Urban Gardening hat viele Gesichter

Urban Gardening ist vielfältig – bei begrenztem Raum und nicht unbedingt optimalen Bodenbedingungen, ist beim Gärtnern in der Stadt Kreativität gefragt. Angefangen beim Balkongarten über Kleingärten bis hin zu Community-Projekten inspirieren viele Ideen, Methoden und Ansätze zum Nachmachen:
 

Mit Urban Farming beispielsweise ist eine kommerzielle Form der städtischen Landwirtschaft entstanden, die sich moderne Technologien wie Hydroponik und Aquaponik zunutze macht. Statt ohnehin knappen Raum zu verschwenden, werden Pflanzen in Wasser oder speziellen Nährstofflösungen ohne Erde angebaut oder vertikale Anbaumethoden genutzt. Auf diese Weise wird der Anbau von frischem Obst und Gemüse auf engstem Raum und in geschlossenen Räumen wie Wohnungen oder Büros möglich. Automatische Bewässerungssysteme und intelligente Sensoren erleichtern dabei zusätzlich die Pflege der Pflanzen und fördern das optimale Wachstum.

Market Gardening verfolgt ebenfalls einen kommerziellen Ansatz. Allerdings stehen hier Methoden wie Permakultur, der Verzicht auf Chemie und der Anbau und Verkauf regionaler Produkte im Vordergrund. Obst, Gemüse, Kräuter sowie tierische Produkte werden in Städten erzeugt und vertrieben, um die Stadtbevölkerung zu ernähren, sich von der Lebensmittelindustrie unabhängiger zu machen und die lokale Wirtschaft zu stärken.

Beim klassischen Urban Gardening dagegen steht der Eigenbedarf im Vordergrund. Ob im kleinen Balkongarten, im eigenen Garten am Haus oder in einer Parzelle in der Schrebergartenkolonie: Immer mehr Menschen werden zum Selbstversorger und bauen

Obst, Gemüse und Kräuter in Töpfen, Balkonkästen, Hochbeeten oder direkt im Freiland an. Neben urbanen Gärtnern gewinnt auch die private Nutztierhaltung in Städten immer mehr an Bedeutung. Viele Hamburgerinnen und Hamburger beherbergen Bienenvölker und stellen ihren eigenen Honig her. Oder sie schaffen sich Hühner an und freuen sich über frischgelegte Eier.

Urban Gardening: Hamburger Vielfalt

Als Hamburger Eigengewächs war ich neugierig, wie diese unterschiedlichen Formen des urbanen Gärtnerns in der Hansestadt umgesetzt werden. Ich habe Community-Gärten, wie Tiny-Farming-Bergstedt, Green Pauli, den KEBAPGarten oder EssBar, den Stadtgarten in Rothenburgsort, besucht, mich mit den Projektverantwortlichen ausgetauscht und wertvolle Erfahrungen für das Buch und auch für den eigenen Garten gewonnen.



Das sind nur einige Beispiele dafür, wie Community Gärten, Nachbarschaftsgärten oder Gemeinschaftsgärten in Hamburg einen entscheidenden Beitrag leisten, um bei den Menschen ein ökologisches Bewusstsein zu schaffen und eine nachhaltige Lebensweise zu fördern. Gleichzeitig besitzen diese Projekte und Initiativen die bemerkenswerte Fähigkeit, Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Kulturen und sozialer Hintergründe zu vereinen. Sie sind Orte der Begegnung, wo sich Menschen kennenlernen, Erfahrungen austauschen und voneinander lernen, gemeinsam gärtnern und einander respektieren.

Urban Grünzeug – Städtisches Gärtnern in Hamburg

Mit meinem Urban Gardening Buch „Urban Grünzeug – Städtisches Gärtnern in Hamburg“ möchte ich alle Menschen dazu einladen, die vielfältigen Formen urbanen Gärtnerns kennenzulernen, mehr über die Wurzeln der Bewegung zu erfahren und sich einen Überblick über die vielen Initiativen und Projekte zu verschaffen, die das grüne Stadtleben in Hamburg bereichern. Lasst euch inspirieren von den vielfältigen Möglichkeiten, startet euer eigenes kleines privates/persönliches oder ein großes Gemeinschaftsprojekt und tragt mit dazu bei, Hamburg noch grüner und vielfältiger zu machen!  

Mehr noch: Alle Hamburgerinnen und Hamburger, die Lust haben, selbst im Großstadtbeet zu buddeln, finden im Buch…

  • eine Auswahl an leckeren Rezepten, um die eigene Ernte zu verarbeiten
  • DIY-Anleitungen, mit denen sie ein Tomatenhaus und Hochbeete bauen oder ein Dach begrünen
  • Tipps zu Anbautechniken, nützlicher Ausrüstung oder zum Kompostieren
  • einen Überblick, welches Obst und Gemüse im heimischen Garten gedeiht oder welche Wildkräuter man am Wegesrand finden kann
  • spannende Informationen und persönliche Erfahrungen zur Nutztierhaltung in der Stadt

Was in Hamburg läuft, funktioniert natürlich auch über die Stadtgrenze hinaus: Pflanzenfans aus anderen Städten, die noch nach Inspiration für die nächste Gartensaison suchen und endlich selbst die Schaufel in die Hand nehmen wollen, werden in diesem Buch ebenso fündig.

Viel Spaß beim Lesen!


Urban Grünzeug in der Presse

Urban Gardening ist ein echtes Trendthema in und um Hamburg! Für den Dreh für Noa4 waren wir zu Gast bei Tiny-Farming Bergstedt, einem gemeinnützigen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Menschen gesunde und nachhaltige Alternativen zur industriellen Landwirtschaft aufzuzeigen.

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Ein Buch mit dem Titel "Urban Grünzeug - Städtisches Gärtnern in Hamburg" wurde in einem Beet mit Grünpflanzen platziert. Im Hintergrund ist eine Sonnenblume zu sehen. Eine Kamerafrau filmt das Buch für einen Fernsehbeitrag zum Thema Urban Gardening in Hamburg.

Urban Grünzeug wurde in einem Beitrag in der NDR Nordtour vorgestellt. Mit dabei der
KulturEnergieBunker Altona KEBAPgarten und der ESSBAR | Stadtgarten Rothenburgsort. Den Mitschnitt Städtisches Gärtnern in Hamburg könnt ihr euch direkt beim NDR anschauen.