Urban Gardening Hamburg Was gibt's zu tun? Kompostieren: nachhaltige Abfallverwertung im Garten

Kompostieren: nachhaltige Abfallverwertung im Garten

Zwei selbstgebaute Kompostbehälter stehen vor Bäumen und sind gut gefüllt mit Gartenabfällen. Im Vordergrund steht ein brauner Labrador auf einem Steinboden.

Kompostieren ist die perfekte Möglichkeit, die Kreislaufwirtschaft im eigenen Garten zu unterstützen!

Ein Komposthaufen ist die natürlichste und nachhaltigste Art, Pflanzen im Garten mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, die Umwelt zu schonen und an den Kosten für die Bewirtschaftung den eigenen Garten zu sparen:

  • Gartenabfälle und organische Küchenabfälle sind wertvolle Rohstoffe, die beim Kompostieren recycelt und in Nährstoffe umgewandelt werden.
  • Kompost verbessert den Boden, indem er ihm zurückgibt, was ihm durch den Anbau von Nutz- und Zierpflanzen entzogen wurde.
  • Er macht den Einsatz chemischer Düngemittel in vielen Bereichen überflüssig und trägt so dazu bei, Umweltschäden zu vermeiden.
  • Kompost spart Geld: Wer auf natürlichen Dünger setzt, kann sich teure Ausgaben für Dünger, Pflanzenschutzmittel oder Bodenverbesserungsmaßnahmen sparen und gleichzeitig die Kosten für die Biomüllentsorgung senken.

Selbstgebaut!

Wir sind mit einem Thermokomposter gestartet, den der Vorbesitzer vom Haus dagelassen hatte. Mit Küchenabfällen, Rasen-, Strauch- und Baumschnitt, Laub und Baumrinde aus dem Garten, war die Tonne schnell voll. Also haben wir unsere eigenen Behälter aus Holz gebaut, um größere Mengen recyceln zu können.

Während die Rohstoffe im Thermokomposter in einem abgeschlossenen System in fruchtbaren Humus umgewandelt werden, ist es bei unserem Aufbau wichtig, dass ausreichend Luft an das Material gelangt. Als Standort haben wir ein windgeschütztes Plätzchen im Halbschatten gewählt, damit der Kompost weder austrocknet noch so feucht wird, dass er verfault. Und wir haben zwei Behälter gebaut, um den Kompost regelmäßig umsetzen zu können.

Richtig kompostieren: Mix aus grünem und braunem Material

Für ein optimales Ergebnis fehlen nur noch die richtigen Materialien. Idealerweise besteht der Komposthaufen aus einem Mix aus grünen und braunen Materialien im Verhältnis 1:2 – schwer zersetzbare frische Pflanzenabfälle wie Gras- und Heckenschnitt, Obst- und Gemüsereste (grün) sowie Kaffeesatz gemischt mit leicht zersetzbarem Material wie trockenen Blättern, Zweigen, Stroh und zerkleinertem Holz (braun) liefern das optimale Kohlenstoff-/Stickstoff-Verhältnis.

Ein selbstgebauter Kompostbehälter aus Holz ist mit einem Mix aus grünen und braunen organischen Küchen- und Gartenabfällen gefüllt.

Grobe Gartenabfälle wie Zweige oder Stroh bilden die unterste Schicht. Sie sorgen für gute Belüftung und verhindern Staunässe. Dann werden bis zu einer Höhe von einem Meter abwechselnd grüne und braune Materialien in den Behälter geschichtet. Dabei sollten die einzelnen Schichten nicht höher als 20 cm sein.

Damit das Material schneller verrottet, zerkleinere ich es, bevor ich es in die Behälter schichte. Anschließend wird der Komposthaufen bei Bedarf bewässert und regelmäßig belüftet, um für ausreichend Sauerstoff und Feuchtigkeit zu sorgen, die den Verrottungsprozess fördern. Um die Durchlüftung zusätzlich zu verbessern, sollte der Haufen spätestens nach drei Monaten umgesetzt werden. Hier kommt dann der zweite Behälter ins Spiel.

Jetzt musst du nur noch etwa sieben Monaten warten, bis der Kompost reif ist. Nach dieser Zeit haben sich die meisten Bestandteile im Komposthaufen zersetzt und du kannst die fertige Komposterde, die wie frischer Waldboden riecht, als fruchtbare Humusschicht auf Anbauflächen ausbringen.

Next level: unterirdisch kompostieren

Als nächstes probiere ich Underground Composting aus – eine weitere umweltfreundliche Methode, um organische Küchen- und Gartenabfälle zu recyceln und den Boden im eigenen Garten oder Beet zu verbessern. Wer nicht ausreichend Platz für Kompostbehälter hat, aber trotzdem nicht auf Kunstdünger zurückgreifen möchte, vergräbt organische Materialien wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz und Laub in speziellen Behältern direkt im Boden, Hochbeet oder auch in Balkonkästen.

Diese Methode ist nicht nur platzsparend, sondern macht auch weniger Arbeit. Statt den Kompost aus dem Behälter zum Beet zu bringen, verrotten die Rohstoffe direkt an Ort und Stelle. Außerdem erhältst du mit dieser Methode den Stickstoffgehalt des Bodens. Zwar dauert die Zersetzung etwas länger, dafür kann der Stickstoff, der für den Zersetzungsprozess benötigt wird, aber nicht durch starke Regenfälle weggeschwemmt werden.

Der Behälter wird zu einem Drittel mit dem organischen Material gefüllt und mit Wasser befeuchtet, damit es sich schneller zersetzt. Anschließend wird die Grube wieder mit Erde gefüllt. Wichtig bei dieser Methode ist, das Material tief genug zu vergraben, damit es nicht von Nagern oder anderen Tieren ausgegraben wird. Das Loch, in dem du die Abfälle vergräbst, sollte zwischen 40 und 60 cm tief sein.

Wenn du die Kompostgrube im Herbst anlegst, sind die Beete im Frühjahr bestens vorbereitet, um starkzehrende Pflanzen wie Tomaten, Kürbisgewächse wie Gurken oder Zucchini, Lauch, Paprika oder Kartoffeln optimal mit Nährstoffen zu versorgen.

Gut für die Umwelt, gut für deinen Garten

Kompostieren im eigenen Garten – ob ober- oder unterirdisch – ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für deinen Ertrag. Indem du deine organischen Abfälle recycelst, reduzierst du deinen eigenen ökologischen Fußabdruck und sorgst gleichzeitig für gesündere Pflanzen und einen fruchtbareren Boden.

Probier’s doch einfach mal aus und werde Teil der nachhaltigen Bewegung!

Weitere Tipps zum Kompostieren, Mulchen, natürlicher Schädlingsbekämpfung oder der richtigen Ausrüstung für dein urbanes Gartenprojekt, findest du in meinem Buch „Urban Grünzeug“.

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